G.T.E.V. Alpenrose Königsdorf e.V.

 

Vereinschronik

Aus der Theatergruppe “Zünftige Gmoa Königsdorf” wurde am 15.März 1920 beim Neuwirt der GTEV “Alpenrose” Königsdorf und Osterhofen durch 33 Gründungsmitglieder gegründet. 

Die erste Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:

1. Vorstand: Xaver Egold; 2.Vorstand: Georg Schillinger; Schriftführer: Anton Hainz; Kassier: Josef Burger; Vorplattler: Hans Sonner.

Bereits 1920 nahm der neugegründete Trachtenverein an einer Fahnenweihe in Seeshaupt teil. Damals ließ sich unser Verein vom Königsdorfer Hoicha-Maler, Georg Demmel, eine Standarte malen. Der Preis dafür war 2 Tage Wiesheumähen eines Vereinsmitgliedes. Am 08. Mai 1921 feierte unser Verein das Gründungsfest. Im darauffolgenden Jahr (03. Juli 1922) wurde die neuangeschaffte Vereinsfahne dem Kirchenpatron, dem heiligen Laurentius, geweiht.

Patenverein waren damals die “Isarwinkler” aus Bad Tölz.

Die Gründung fiel in eine Zeit, in der alles Neue grundsätzlich abgelehnt wurde. Nachdem man uns Trachtler anfangs nicht ernst nahm, betrachteten die bestehenden Ortsvereine aufgrund der steigenden Aktivitäten des neuen Vereins, die Trachtler mit Misstrauen und Argwohn. So wurde der Verein von vielen Dorfbewohnern und sogar von der örtlichen Geistlichkeit schlichtweg als bloßer „Lustbarkeitsverein“ bezeichnet. Gott sei Dank hat sich diese Ablehnung nach einigen Jahren wieder gelegt und die gute Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, Dorfbewohnern und der Geistlichkeit ist der beste Beweis dafür. Der erste Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Ausrichtung des 13.Loisachgaufestes.

Von Anfang an beteiligten sich die Königsdorfer Trachtler mit vielen Mitgliedern auch bei Veranstaltungen von auswärtigen Vereinen. Dank eines ortsansässigen Fuhrunternehmers wurde mit dessen Lastwagen zu den weitergelegenen Ortschaften gefahren.

Die Standarte und das Protokollbuch wurden von der amerikanischen Besatzungsmacht nach Kriegsende 1945 leider beschlagnahmt. Dadurch ist das Vereinsgeschehen bis zu diesem Zeitpunkt nur mündlich überliefert.

Bei der Vorplattlerprobe am Pfingstmontag 1946 in Königsdorf, bat der Gauausschuss den Verein, das 19. Loisachgaufest auszurichten. Wegen der schwierigen Wirtschafts- verhältnisse nach dem Krieg, hatte sich kein Verein bereit erklärt, die Abhaltung des Gaufestes zu übernehmen.

Unter großen Schwierigkeiten wurde durch die Königsdorfer Trachtler das erste Gaufest nach dem Krieg durchgeführt. Von den Vereinsmitgliedern wurden Lebensmittelmarken eingesammelt, um die Verpflegung der anwesenden Gastvereine zu ermöglichen. So fand am 19. August 1946 in Königsdorf das 19. Loisachgaufest trotz der widrigen Umstände statt.

In den Jahren nach 1946 wurde mehrmals versucht, den Verein aufzulösen. Dies scheiterte allerdings an der guten Zusammenarbeit der älteren Kameraden. Trotz zeitweiliger Unstimmigkeiten war die Beteiligung an den Gauveranstaltungen und einer Vielzahl von Gründungsfesten und Fahnenweihen überwiegend stark. Auch zu dieser Zeit fuhr man noch mit dem Lastwagen zu den Trachtenfesten.

Anlässlich der Renovierung der alten Fahne wurde 1955 eine Fahnenweihe im kleinen Kreis abgehalten. Der Trachtenverein „D’Wendlstoana“ aus Thanning übernahm die Patenschaft.

Im Rahmen des 40jährigen Gründungsfestes richtete 1960 der Verein das 33. Loisachgaufest aus. Hier wurde zum ersten Mal ein Bierzelt in Königsdorf aufgestellt. Auch 1975 waren wir der Gastgeber für das 48. Loisachgaufest.

Zum 4. Mal veranstalten wir 1990 das 63. Loisachgaufest in Königsdorf. Ein vielseitiges Rahmenprogramm rund um das Gaufest brachte den gewünschten Erfolg. Mit sage und schreibe 315 Königsdorfer Trachtlerinnen und Trachtlern führten wir den Festzug durch den Ort an. Besonderen Anklang fand das Gastspiel der Kastelruther Spatzen. Engagiert hatten wir die Gruppe weit im Voraus, ohne zu ahnen, dass hier einmal Fans aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz bei uns im Bierzelt stehen würden. Bei der üblichen Spendenübergabe nach dem Gaufest konnte sich somit auch der Gau über das erfolgreiche Fest freuen.

Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte war die Errichtung eines ersten eigenen Vereinsraumes. So bezogen wir im September 1997 im alten Schulhaus einen ehemaligen Schulraum. In liebevoller Eigenarbeit wurde der Raum saniert und mit Küche, Theke, Holzdecke etc. ausgestattet.

2006 waren wir erneut Ausrichter für das Gaufest. Um die große finanzielle Belastung zu stemmen, wurde hier die Bewirtung zum ersten Mal in Eigenregie übernommen. Auch die damals ungewöhnliche, aber zündende Idee von Vorstand Georg Stöger, am Sonntagabend eine Trachtenmodenschau zu veranstalten trug dazu bei, dass das Fest ein voller Erfolg wurde. War doch der Abend nach dem Gaufest in der Vergangenheit immer die Veranstaltung, die am wenigsten Publikum anzog. So wurden die eigenen Mitglieder mobilisiert und eine witzige Choreographie einstudiert. Unter dem Motto „Flott beinand im scheena Gwand“ war das Zelt am Sonntagabend nach dem Gaufest voll besetzt.

Die Vereinsfahne ist immer noch die dieselbe, die 1922 geweiht wurde. Sie befindet sich im hervorragenden Zustand und ist seither das Symbol unseres Trachtenvereins “Alpenrose” Königsdorf und Osterhofen und verbindet uns mit dem Spruch:

“Treu dem guten alten Brauch”.